Die Stimmwercktage 2016 beschäftigten sich mit den Komponisten Cipriano de Rore (ca. 1515-1565) und Ivan Moody (*1964). Der gebürtige Niederländer Cipriano de Rore war einer der einflussreichsten Komponisten Mitte des 16. Jahrhunderts. Die Musikwissenschaftlerin und Rore-Expertin Jessie Ann Owens schreibt: „[Rore’s] innovations both in harmonic language and in texture created a dramatic style intensely expressive of the text and very important for later developments in the madrigal“ (NewGrove²). Sein Schaffen zeichnet sich – trotz seiner vergleichsweise kurzen Lebensdauer – durch eine bemerkenswerte Vielfalt aus. Sein ausdrucksstarker Personalstil wird von kühner Harmonik und farbiger Textur gleichermaßen geprägt. Insbesondere im Bereich des weltlichen Madrigals war de Rore zentraler Impulsgeber für spätere Komponistengenerationen. Auch am Hof des kunstsinnigen Herzogs Albrecht V. von Bayern erfreute sich die Musik de Rores großer Beliebtheit, von der noch heute das prachtvoll illuminierte Chorbuch Mus.ms. B der Bayerischen Staatsbibliothek in München zeugt. Hier sehen Sie ein Video der Bayerischen Staatsbibliothek mit Eindrücken aus der kürzlich digitalisierten Prachthandschrift:

Die Adlersberg-Akademie 2016 schloß an die internationale Tagung Cipriano de Rore at the Crossroads an, die im Jahr 2014 in München stattfand. Der Bericht zum Symposium in der bayerischen Landeshauptstadt erschien Anfang 2017 im Brepols-Verlag unter dem Titel Cipriano de Rore – New Perspectives on his Life and Music (nähere Informationen finden Sie hier).

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